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Seit wann zensiert Heise On-Topic Kommentare ?

Bisher habe ich immer große Stücke auf den Heise Verlag gehalten. Unter anderem weil Sie bis zu den obersten deutschen Gerichten für die Verlinkung und damit die freie Meinungsäußerung gestritten haben.

Seit heute bin ich mir da leider nicht mehr so sicher.

Was also ist passiert?

Seit vielen Jahren kann ich mir Kommentare auf News bei http://heise.de nicht verkneifen. Trotzdem bin ich beiliebe kein sogenannter Troll. Im Gegenteil, ein sehr großer Teil meiner Postings wird regelmäßig mit “grün” bewertet.

Soweit bis heute, denn offensichtlich hat Heise nun einen härteren Zensor als bisher beschäftigt. Dieser hat heute mein Posting von gestern inklusive aller Antworten (die mich wirklich interessiert hätten) entsorgt. Das ist das Erste mal überhaupt passiert, seit ich Kommentare bei Heise schreibe und ich tue das seit über 10 Jahren! Leider hört das Webinterface von Heise bei 1000 Kommentaren auf zu zählen. Man erkennt die Tendenz trotzdem: Ich bin nie negativ aufgefallen!

Um was geht es?

Heise veröffentlichte gestern einen Artikel mit dem Titel Ermittlungen im Online-Untergrund: Routine statt Neuland.

Daraufhin fiel mir eine Frage aus diesem Umfeld ein, die ich mir seit geraumer Zeit stelle. Es geht um die Plattform Silk Road, auf der anscheinend Online mit Drogen gehandelt wird.

Hier mein Kommentar im Worlaut:

Betreff: Apropos Drogen...
Was ist eigentlich von "Silk Road" (http://silkroadvb5piz3r.onion) zu
halten. Realer Shop oder fake?

Irgendwie kann ich das nicht so recht glauben, dass Leute mit
Bitcoin, dessen Geldfluss ja ziemlich offen ist wirklich Drogen
bestellen.

Sven

Das Einzige, was an diesem Kommentar IMO ansatzweise diskutabel wäre ist die Direkte Erwähnung der URL von Silk Road, aber auch die ist nicht wirklich geheim. Auch in der englischen Wikipedia ist sie zum Beispiel direkt verlinkt.

Leider hat sich Heise mir gegenüber bisher nicht geäußert, warum der Kommentar zensiert wurde. In der Mail, die ich erhalten habe, stand lediglich folgendes:

Guten Tag!
Ihr Beitrag im heise online Forum
"Ermittlungen im Online-Untergrund: Routine statt Neuland"
mit dem Titel
"Apropos Drogen..."
ist von einem Administrator gesperrt worden.

Ich habe den Beitrag nun ohne die URL von Silk Road nochmal bei heise gepostet und bin gespannt was passiert!

Den Inhalt der bisherigen Antworten hätte ich allerdings doch gerne gelesen 🙁

Über die Sinnlosigkeit von Radwegeoverlays

umweltplakette-fahrrad
Gerade kam auf Twitterdie Nachricht vom OSM-Ticker, dass das neue Portal Radwanderland.de von Rheinland-Pfalz eine OSM-Karte verwendet.

An allen diesen Portalen stört mich eines ganz gewaltig und das muss echt mal gesagt werden, es sind diese sinnfreien und noch dazu oft falschen Overlays auf denen dann routing betrieben wird in einer Weise als ob das Radfahren auf allen anderen Wegen völlig unmöglich wäre!

Was man als Radfahrer wirlich bräuchte wäre verkehrsmittelgerechtes automatisches Routing unter Verwendung der Wegeklassen, wie sie bei Openstreetmap bereits zur Verfügung stehen. Das Ganze natürlich manuell korrigierbar und wenn man es perfekt machen möchte unter Berücksichtigung von Höhenmetern. Ich bin mir sicher das Dennis vom OSRM-Projekt hier gegen entsprechende Bezahlung etwas coden könnte.

Klar, nicht jeder Radler hat das selbe Ziel. Sogar ich selbst fahre bei Ausflugsfahrten andere Wege als ich das normalerweise tue, wenn ich das Fahrrad (wie meistens) dazu verwende um einfach von A nach B zu kommen.

Trotzdem wage ich nun mal die Prognose, dass ein solcher Overlay für keine Klasse der Radfahrer irgendwie auch nur ansatzweise sinnvoll ist. Dass Sie oft auch noch falsch sind ist dabei noch nicht mal das Schlimmste. Auch wenn die Fehler bisweilen hanebüchen sind.

Bei diesem neuen Portal musste ich nur ein wenig am Rhein entlang zoomen um einen Weg zu finden der direkt durchs Wasser geht (Sorry für den OSM Link, das Portal selbst hat leider keine Permalinkfunktion). Beim Radwegeportal von Baden-Württemberg findet sich natürlich ebenfalls ein solch sinnfreier Overlay und auch hier findet sich ein völlig hanebüchener Fehler direkt vor meiner Haustür 🙂 Diese Treppe mit 529 Stufen wird einem allen ernstes als Radweg angeboten. Selbst für Mountainbiker eine Herausforderung, denn es gilt rund 100 Höhenmeter auf relativ kurzer Strecke zu überwinden.

Ich bin ja echt mal gespannt ob ich es noch erleben darf, dass die Macher solcher Portale und Erbauer von Radwegen endlich damit beginnen diejenigen, die das vermeintliche Zielpublikum darstellen, vorher zu fragen was sie denn gerne hätten.

Ich als nicht KFZ Besitzer, der täglich mit dem Rad unterwegs ist, wüsste jedenfalls schon sehr genau was für ein Portal ich mir für meine Routenplanung wünschen würde. Leider habe ich nicht genug Freizeit und vor allem know-how über Routing um das mal schnell selbst realisieren zu können.

Die Openstreetmap Datenbasis wäre jedenfalls dafür geeignet, so viel steht fest.