Verschwörungsmythen, wie man Verschwörungstheorien besser nennen sollte, weil es sich dabei selbstverständlich nicht um falsifizierbare Theorien handelt sondern um Dogmen, deren Wahrheit für die Anhänger außer Frage steht, haben in Coronazeiten Hochkonjunktur.
Der Grund scheint zu sein, dass manche Menschen wirkliche Probleme damit haben zu akzeptieren, dass es viele Dinge gibt, die zufällig passieren und die gerade nicht irgendwelchen menschlichen Plänen folgen.
Nichts mit dem Thema Corona hat indes der Verschwörungsmythos vom „Großen Austauch“ zu tun, der im Umfeld der Neuen Rechten beliebt ist. Mit diesem bin ich diese Tage in Form eines anonymen, persönlich an mich adressierten Briefes in Berührung gekommen.
Dem Absender war es immerhin 80¢ und einen Briefumschlag Wert mir dieses Pamphlet ohne Absender persönlich zuzusenden. Mangels Absenderadresse daher also nun meine Reaktion in öffentlicher Form.
Ich Frage mich ernsthaft was der anonyme Absender als Reaktion darauf meinerseits erwartet. Sollte ich jetzt, weil mir meine selektive Wahrnehmung vielleicht sagt, dass ich Zitat: „in der Fußgängerzone“ zu viele Menschen mit Migrationshintergrund sehe, eine antipluralistische und menschenfeindliche Partei wie die AfD wählen?
Wer sich mit Geschichte ein wenig auskennt, der wird wissen, dass gerade Vermischung neue menschliche Kulturen hervor- und bestehende vorangebracht haben. Dass von Austausch keine Rede sein kann werde ich hier nicht weiter begründen. Dazu finden sich für den geneigten Leser bereits viele seriöse Quellen im Netz.
Als nur ein gutes Beispiel von vielen sei der Blog des Beauftragten gegen Antisemitismus des Landes Baden-Württemberg genannt. Diesem habe ich im übrigen ganz im Sinne des Verfassers eine Kopie des Briefes weitergeleitet.
Schade, dass sich der Absender nicht zu erkennen gegeben hat. Ich wüsste nämlich allzu Gerne was Menschen dazu treibt solchen offensichtlichen Unsinn wie diesen Verschwörungsmythos auch noch für bare Münze zu nehmen. Wie alles bei den sogenannten Neuen Rechten ist natürlich auch dieser alles andere als neu.
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